Qualvoll verendete Tiere mit Plastik im Körper, Schildkröten die Plastik mit Ihrer natürlichen Nahrungsquelle verwechseln, oder Delfine, die in Plastiknetzen hängen bleiben. Bestimmt jeder hat eines dieser oder ein ähnliches Bild schon mal irgendwo gesehen.
Ich will dir heute einen Einblick in das Thema Plastik in den Weltmeeren geben.
Harte Fakten, wieso du dich mit dem Thema beschäftigen solltest und was du als Individuum tun kannst, um einen Unterschied zu machen.
Lust auf ein paar Fakten?
❗1 km2 Meer birgt mittlerweile ca. 100.000 Teile Plastikmüll
❗Es dauert Jahrzehnte, bis Plastik durch die natürlichen Einflüsse im Meer abgebaut wird. Eine Plastiktüte braucht ca. 20 Jahre, Styropor 50 Jahre und eine PET Flasche 450 Jahre, bis Sie vollständig zersetzt sind.
❗Während der Zersetzung von Plastik werden giftige Inhaltsstoffe freigesetzt
❗Pro Jahr werden 300 Millionen Tonnen Plastik produziert, davon landen mehr als 10 Millionen Tonnen in den Ozeanen. Meist durch Flüsse, die den Müll direkt aufs Meer spülen, aber auch von Booten, oder durch den Tourismus.
❗Schon mal von Müllstrudeln gehört? Mittlerweile gibt es davon mehrere weltweit, der größte hat mittlerweile die 6-fache Größe von Frankreich erreicht. Es handelt sich um Ansammlungen von Müll auf dem Meer, quasi ganze Müllinseln.
❗30 Plastik Objekte pro km2 wurden von Biologen im Zuge von Müllzählungen auch bei uns in der Nordsee dokumentiert.
Meine persönlichen Erfahrungen
Ich selbst war 2019 auf Bali. “Ist doch gar nicht so schlimm wie alle sagen, mit dem Müll“, dachte ich am Anfang. Wenn man aber mal einen Blick hinter die Häuser wirft, ein paar Meter weit weg von den bekannten Touristenspots, sich ein bisschen auf der Insel bewegt und nicht nur am gepflegten Hotelpool liegt, bleibt einem der Atem stehen. Berge von unachtsam weggeworfenem Müll, tonnenweise Plastik in Büschen und Straßengräben. Für jedes gekaufte Accessoire eine hauchdünne Plastiktüte, in den Supermärkten und an den Ständen, Kleinstmengen an Lebensmitteln portionsweise in kleinen Tüten verpackt - Plastik an jeder Ecke, soweit das Auge reicht.
Auch unserem Dominik ist das während seinem Surfurlaub aufgefallen. Was dann passierte weißt du vielleicht schon, er gründete Oceanmata, um einen Unterschied zu machen.
By the way – das Müllproblem gibt es nicht nur weit weg in Indonesien. Im August 2020 war ich auf Mallorca und auch hier ein ähnliches Bild. Malerischer Strand, auf den ersten Blick schönes Meer, aber taucht man unter die Oberfläche und wagt einen Blick nach oben, weiß man nicht mehr genau wo man auftauchen soll, ohne selbst bedeckt mit Müll zu sein.
Ich habe also während meiner Schnorcheltour kurzerhand beschlossen mein eigenes kleines Unterwasser Clean-Up zu starten - und schnell gemerkt, dass es mehr als meine zwei kleinen Hände bräuchte um den Mengen an Müll Herr zu werden.
Zum Sonnenuntergang auf den Klippen, fernab vom Touristenstrudel beobachtete ich eine Plastiktüte, die mit Ihrem Artgenossen der PET Flasche von den Wellen hin und her geschaukelt wurde und stellte mir die Frage: Wie kann es sein, dass wir so unachtsam mit unserer Erde umgehen?
Durch frühere Urlaubsreisen mit der Familie hatte ich immer das wunderschöne und klare Meer mit seinen Unterwasserbewohnern im Kopf. Dass es fernab andere Mülltrennungsgewohnheiten oder hier und da unachtsamen Umgang mit dessen Entsorgung gibt, hat man immer irgendwie wahrgenommen. Aber wir sind mittlerweile an einem Punkt, wo die Mengen an Plastikmüll so zugenommen haben, dass der Einfluss auf unser Leben oder das unserer Kinder heute noch nicht absehbar ist.
Der Plastikmüll vergiftet unsere Ozeane und bedroht unsere Erde. Wir müssen handeln.
Was passiert, wenn wir nichts tun?
Der Lebensraum der Meeresbewohner wird zerstört, Plastik das den Meeresboden bedeckt, senkt zum Beispiel dessen Sauerstoffgehalt und wird so zwangsweise irgendwann zu einer toten Materie, auf welcher kein Leben stattfinden kann. Plastikteile an der Meeresoberfläche nehmen dem Sonnenlicht seinen Platz und beeinflussen so auch das Leben von Korallen und anderen Mikroorganismen.
Immer mehr Tiere im Meer fressen Plastik und verenden mit vollen Mägen oder ersticken vorher daran.
Die menschliche Gesundheit wird ebenfalls durch die Chemikalien belastet, die sich in den Meeresbewohnern ablagern und durch die Nahrungskette in unseren Organismus gelangen.
Wenn wir nichts tun, befindet sich Voraussagen zufolge bis 2050 mehr Plastik im Meer, als es Fische darin gibt. Gibt es irgendwann keine Fische mehr, ist das nur der Anfang vom Ende - entfernt man ein Glied aus einer Kette, ist direkt das darüberliegende Glied ebenfalls betroffen. Nicht nur, dass Fische für viele Menschen ein Hauptnahrungsmittel sind und diese dann vermutlich verhungern würden, das ganze Ökosystem käme dadurch durcheinander.
Kurzum auf den Punkt gebracht: stirbt das Meer - sterben wir auch.
STOP! Du willst helfen?
5 einfache Tipps die einen Unterschied machen
Genauso wie ein Tropfen das Fass zum Überlaufen bringen kann, kannst auch du als kleines Individuum anfangen einen Unterschied zu machen. Quasi nur andersrum, indem du den Tropfen vorher auffängst. Dazu braucht es nur dich - wirklich!
👉Wenn du Gebrauchsgegenstände kaufst, informiere dich aus welchem Material sie bestehen und greife auf Materialien zurück, die ohne Plastik auskommen!
👉Schmeiße keinen Müll in die Umwelt, wenn du unterwegs bist, sondern nimm ihn mit nach Hause oder entsorge ihn fachgerecht und nicht in der Natur!
👉Wenn du Kosmetika kaufst, achte darauf, dass keine Mikroplastikartikel enthalten sind, zum Beispiel auch Polyethylen genannt. Auch durch das Scannen der Produkte mit der App "Toxfox" oder "CodeCheck" kannst du das überprüfen. In unserem Blog zu nachhaltigen Weihnachtsgeschenken haben wir außerdem ein Münchner Unternehmen vorgestellt, welches tolle Naturkosmetik herstellt. Schau mal hier!
👉Vielleicht hast du Lust dein eigenes kleines Clean-Up Projekt zu starten und in deiner Umgebung Müll zu sammeln? Dazu gibt es gleich eine Prise frische Luft und Bewegung!
👉Unterstütze unser Team Bali bei seiner Arbeit - in Form einer virtuellen Schubkarre voller Müll zum Beispiel!
Und am leichtesten: Gehe achtsam durch dein Leben, kläre die lieben Menschen in deiner Umgebung auf über den Umgang mit Plastik und die Alternativen, wenn dir auffällt, dass es Aufklärungsbedarf gibt.
Oft sind sich viele gar nicht bewusst, was für Auswirkungen das eigene Handeln haben kann und viele machen einfach Fehler aus Unachtsamkeit oder Unwissen. Bestimmt hast du auch schon mal den Satz gehört:
"Nur weil ich aufhöre dies und das zu tun, tun es ja andere trotzdem weiter. Ich alleine kann nichts verändern."
Aber genau hier beginnt die Veränderung - in jedem von uns selbst.
1 Kommentar
alina und ashley
bitte kein schmutz amk
bitte kein schmutz amk